Ein außergewöhnliches Reiseziel hatte sich der Festausschuss des MCO in diesem Jahr für seine alle zwei Jahre stattfindende Chorfahrt ausgesucht.
Statt Rhein oder Mosel, Unstrut oder Dresden ging es in diesem Jahr in den Hohen Norden. Genauer gesagt in das „Alte Land“.In das schöne mit vielen gut erhaltenen historischen Gebäuden sehr malerische Stade. Die alte Hansestadt Stade, gelegen an dem beschaulichen Flüsschen Schwinge, erhielt bereits 1209 Stadtrechte. Um das Jahr 1250 erlebte Stade seinen Höhepunkt als aufblühendes mittelalterliches Handelszentrum.
Pünktlich um 7.00 Uhr am Morgen des 31.08.2018 trafen sich rund 30 Sängerinnen und Sänger vor dem Vereinslokal des MCO zur Abfahrt für drei erlebnisreiche Tage. Schnell waren die Koffer verstaut so dass unser treues Busfahrerteam Alfred und Iris Vollenbröker pünktlich den Bus Richtung Norden in Bewegung setzten konnten.
Gegen 9.00 Uhr nach zwei Stunden ruhiger Fahrt, legte die Reisegruppe das traditionelle „Autobahn Raststätten Frühstück“ ein. Mit einem leckeren Gruß aus der Küche von Heinrich und Silvia Brinckwirth ließen sich alle Kaffee und Brötchen schmecken. Auch der ein oder andere Tropfen geistlicher Getränke soll zu diesem Anlass schon die Gemüter erhellt, und zur guten Stimmung auf der weiteren Fahrt beigetragen haben.
Gegen 12.00 Uhr am Mittag war das erste Etappenziel der Fahrt erreicht. Die Reisegruppe kehrte ein in das „Gasthaus Heimathafen“ in Hamburg. Gelegen in unmittelbarer Nähe zum Fischmarkt und den Landungsbrücken.
So gestärkt ging es dann zu Fuß dem ersten Höhepunkt der Fahrt entgegen. Eine Besichtigung der neu errichteten „Elbphilharmonie“, im Volksmund auch Elphi genannt, stand auf dem Programm. Frau Hülsmamm von der Agentur „ Schönes Hamburg“ wartete dort schon auf uns. Aufgeteilt in zwei Gruppen ging es über die größte in Europa verbaute Rolltreppe in das Besucherzentrum, auch Plaza genannt, des imposanten Gebäudes. Mit Baukosten von rund 866 Millionen Euro lässt sich über den Sinn eines solchen Unterfangens sicherlich streiten, aber der Eindruck, den das Gebäude in unmittelbarer Nähe zu den Landungsbrücken macht, ist schon einzigartig. Ein Rundgang auf der Plaza gehört deshalb bei einem Hamburg Aufenthalt zu einem Muss.
Der einzigartige Blick über den Hafen und die Stadt mit Michel und vielen anderen Sehenswürdigkeiten ist sehr zu empfehlen. Am besten mit einer geführten Tour, bei der man viele Details zur Elphi und zu Hamburg erfahren kann. Natürlich durfte bei der Gelegenheit auch eine kleine gesangliche Einlage nicht fehlen. Schließlich ist die Elphi eine Philharmonie.
Sehr zur Freude der vielen Besucher der Plaza stimmte der MCO das fröhliche Lied „ Aus der Traube in die Tonne „ an. Allerdings auch sehr zum Unmut eines Bediensteten der Elphi, der ein weiteres Liedchen des MCO nicht zuließ. Das dann wiederum sehr zum Bedauern der Besucher auf der Plaza. Na ja, sei es drum. Wir haben unser Liedchen in der Elphi gesungen und das ist doch schon was.
Im Anschluss der Führung durch die Elphi ging es dann aufs Wasser. Hafenrundfahrt stand auf dem Programm. Mit einer alten Barkasse ging es mit flotten Tempo und viel Informationen einmal Kreuz und Quer durch den Hamburger Hafen. Vorbei an Frachtschiffen und Ozeanriesen, einem alten russischen U Boot und etlichen anderen Ausflugsbooten. Auch ein paar Marineschiffe der Bundeswehr waren auf der Rundfahrt zu sehen.
Nachdem alle wieder sicheren Boden unter den Füssen hatten setzte der Bus seine Fahrt Richtung Stade fort. Nach einer unterhaltsamen und von viel Gesang geprägten Fahrt durch das „Alte Land“ erreichte die Gruppe gegen 18.00 Uhr das Ziel der Reise. Das H+Hotel Herzog Widukind im Herzen von Stade. Schnell wurden die Zimmer bezogen, denn um 19.00 Uhr wartete schon das Abendessen beim örtlichen Griechen auf uns.
„ Dionysos“ so der Name der Lokalität wartete mit einer Fülle von Speisen aus der griechischen Küche auf uns.Lecker lecker… Aber bevor es an die Messer und Gabeln ging stand noch ein Ständchen auf dem Programm. Mit „Griechischer Wein“ sorgte der MCO für gute Laune. „ Akropolis adieu“ erschallte es danach durch die Gaststätte gesungen vom MCO und den Frauen von con fuego. Allen voran von Sandra Lischik die den Solopart übernahm. Sichtlich gerührt gab es dann eine Runde Uzo vom Wirt. So nahm der Abend bei leckerem Essen und Trinken und dem ein oder anderen Liedchen seinen Lauf. Überrascht wurden dann alle noch einmal vom Wirt, der sich als passionierter Magier präsentierte und alle mit seinen Zaubertricks verblüffte. Ein gelungener erster Reisetag ging dann langsam zu Ende. Gezeichnet von den“ Anstrengungen“ des Tages und mit vielen neuen Eindrücken im Kopf fielen alle zufrieden und satt ins Bett.
Auch der Morgen des zweiten Reisetages begrüßte die Reisenden wie schon der Freitag zuvor mit strahlendem Sonnenschein. Petrus meinte es gut mit uns! Nach einem ausgedehnten Frühstück in dem sehr schönen und modernen Hotel stand ab 10.00 Uhr die Stadtführung durch das malerische Stade an. Auf besondere Initiative von Heinz Oelerich wurde daraus aber nicht nur eine einfache Führung sondern ein Kostümumzug der besonderen Art. Herrlich gewandet mit original Trachten aus dem Leineweber Museum und in Begleitung von zwei Kiepenkerlen ging es los zu einem musikalischen Rundgang. Auch die sehr nette und wortgewandte Stadtführerin, Frau Scholz, war in einer traditionellen Tracht der Stadt Stade unterwegs. Liebe Agnes Bode, an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön von allen Teilnehmern und ganz persönlich von mir für Dein unschätzbar großes Engagement für uns. Schade, dass du an dieser Fahrt nicht teilnehmen konntest. Du wärst begeistert gewesen. So ging es dann los über den belebten Wochenmarkt durch die alten Gassen in der Innenstadt zum historischen Rathaus und dann weiter zum alten Fischereihafen. Alle Sehenswürdigkeiten im Einzelnen aufzuzählen würde den Rahmen hier sprengen. Nur soviel: ich werde Stade sicher noch einmal besuchen. Es wurde viel gesungen und gelacht. Das Interesse der Stader an unseren Trachten und Liedern war sehr groß. Für den richtigen Ton sorgte Thomas mit seinem Akkordeon. Für das „flüssig Brot“ während des kurzweiligen Rundgangs sorgten die immer zu einem Späßchen aufgelegten Kiepenkerle Alfred und Michael. Einen ganz besonderen Höhepunkt erlebten alle vor dem historischen Rathaus. Just als der Zug an dem Rathaus vorbeizog trat ein frisch vermähltes Paar aus dem Gebäude. Das spontan vorgetragene Ständchen werden die frisch Vermählten wohl ihr Leben lang in hoffentlich guter Erinnerung behalten.
Wieder zurück am Hotel angekommen hieß es dann rasch raus aus den Kostümen, wartete doch schon um 12.30 Uhr das Mittagessen im historischen Hökerhus auf uns. So gestärkt und nach einem kleinen Mittagspäuschen ging es dann um 14.30 weiter. Der Bus und Frau Scholz warteten schon. Auf ging es zu einer sehr informativen und sehenswerten Rundfahrt durch das „Alte Land“ Vorbei an endlosen Apfel- und anderen Obstplantagen, zwischen kleinen Flüsschen und an Deichen entlang wurde es nicht langweilig. Ich kann nur sagen: Das Alte Land ist immer eine Reise wert. Vor allem die endlosen Fahrradwege warten darauf entdeckt und erfahren zu werden . Gegen 16.00 Uhr erreichte die Gruppe einen Obsthof. Hier wartete schon ein schön gedeckter Tisch mit duftendem Apfelkuchen auf uns. Eine willkommene Stärkung nach der in vieler Hinsicht „ anstrengenden“ Busfahrt. Der zum Obsthof gehörende Hofladen lud zum Stöbern und Probieren aber auch zum Kaufen ein. Viele Mitreisende nutzten diese Gelegenheit eifrig. Gegen 17.30 Uhr ging es dann zurück zum Hotel Herzog Widukind. Nach den ersten beiden straff durchorganisierten Tagen, stand dieser nun langsam anbrechende Abend allen Mitreisenden zur freien Verfügung. So war es nicht verwunderlich, das die ein oder andere Gruppe sich später in das bunte Nachtleben von Stade stürzte. Es schallte zu späterer Stunde noch das ein oder andere Liedchen durch die mittelalterliche Stader Innenstadt und aus dem ein oder anderen Kellerstübchen klang es noch länger „ Prost ihr Herrn“ .
Überliefert sei an dieser Stelle noch ein Dialog zu später Stunde zwischen zwei Sangesbrüdern. Da fragte der eine den anderen: ich zitiere- nach einem Akkuladegerät da er nur noch drei Prozent „Ladung“ hat, und er Angst hat das er mit den drei Prozent „ Saft“ nicht mehr durch die Nacht kommen würde wenn er die Steckdose nicht findet_…irgendwie müssen die umstehenden Sangesbrüder da was falsch interpretiert haben, anders war das schallende lang anhaltende Gelächter nicht zu erklären….( Erklärung der Redakteurs – da musst du schon dabei gewesen sein um das zu verstehen)
So verging der Abend in frohen Runden, und es ist überliefert, das die Ältesten Sangesbrüder als letztes die Kneipen verlassen hätten…
Am Sonntag hieß es dann für alle früh raus. Bereits um 8.30 Uhr war Antreten am Bus zur Abfahrt nach Bad Zwischenahn befohlen.. Das ein oder andere Gesicht im Frühstücksraum sprach noch lange Bände über den Verlauf der letzten Nacht. Doch schon nach den ersten Kilometern der Busfahrt glätteten sich auch die letzten Verknitterungen in den Gesichtern.
So hieß es Abschied nehmen vom schönen Stade und auf zu neuen Ufern Richtung Bad Zwischenahn, dem nächsten Ziel der Reise. Viele Mitreisende nutzten die Gelegenheit im Bus für ein kleines Nickerchen, das wohl den sehr erlebnisreichen aber auch anstrengenden Tagen und Nächten der letzten zwei Tage geschuldet war. Kein Wunder, sind wir doch auch alle nicht mehr die jüngsten.
Gegen 12.00 Uhr erreichten wir dann Bad Zwischenahn – Dreibergen. Dort wartete auf uns in der historischen Gaststätte „ Zum Fährkrug“ schon ein reichhaltiges Mittagessen. Nach dem Essen und einem kleinen Spaziergang am See ging es um 14.40 Uhr schon weiter. Eine Schifffahrt auf dem Zwischenahner Meer stand auf dem Programm. Schnell enterten die Sänger und Sängerinnen das Schiff und es dauerte nicht lange bis es auch über das Zwischenahner Meer weithin hörbar klang „ Aus der Traube in die Tonne“. Der eigentlich noch geplante Spaziergang durch die schöne Innenstadt von Bad Zwischenahn wurde auf vielfachen Wunsch der Reisenden abgesagt. Vielen wurden langsam ob der Anstrengungen der letzten Tage die Beine schwer und das ist ja auch sehr verständlich. So ging es gegen 16.00 Uhr ab in Richtung Heimat. Auf besonderem Wunsch einiger Mitfahrer/innen gab es einen eigentlich nicht geplanten Zwischenstopp. Aber wenn mal schon mal in der Nähe ist… Papenburg und hier natürlich die Meyer Werft war das Ziel. Lag dort doch das neueste Kreuzfahrtschiff der Aida Gruppe im Ausfahrtbecken. Schon ein außergewöhnlicher Anblick. Gegen 17.30 Uhr kehrte der Bus mit allen Teilnehmern dieser sehr gelungenen Chorfahrt dann zum Ausgangspunkt der Fahrt zurück.
Und alle waren sich einig. Das war wieder einmal eine tolle Chorfahrt.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mitgeholfen haben, diese Fahrt wieder einmal zu etwas ganz Besonderem werden zu lassen. Allen voran unserem Festausschuss Heinz Oelerich, Alfred Timmermeester und Michael Wörmann. Was ihr geleistet habt war wieder einmal super. Danke natürlich an unseren Chorleiter Thomas für die musikalische Unterstützung. Danke an unser Busfahrerteam Alfred und Iris Vollenbröker für die sichere Fahrt.
Danke an Agnes Bode für die freundschaftliche Verbundenheit mit unserem Verein und die tollen Kostüme und Danke an alle die mitgefahren sind und dadurch die Fahrt mit Leben gefüllt haben.
Freuen wir uns gemeinsam schon auf die nächste Fahrt wenn es dann wieder heißt..Männerchor Ochtrup on Tour…
Mit sängerischem Gruß
Martin Huckebrink